von HP Frank Gehricke
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Viele Frauen fragen mich als Experten für natürliche Schönheit, ob es sinnvoll ist Kollagenpulver zusätzlich zu den laufenden Behandlungen einzunehmen. Die
Hersteller dieser Produkte versprechen oft wahre Wunder - aber ist da wirklich etwas dran? Richtig ist, dass Kollagen für einen frischen Ausdruck unverzichtbar ist. Kollagen ist ein wichtiges Strukturprotein, das natürlich im Körper und in der Haut vorkommt. Es sorgt für die Elastizität und Spannkraft der Haut sowie für
die Stabilität von verschiedenen Gewebearten. Mit zunehmenden Alter - meist deutlich sichtbar ab dem 40. Lebensjahr - sinkt jedoch die körpereigene Kollagenproduktion, das Gewebe erschlafft
merkbar und die Schwerkraft verstärkt das Absinken des Gewebes. Hängebäckchen und traurige Zonen besonders im Bereich der Konturlinie (Jawline), Mundwinkel (Angela-Merkel-Falte), Nasolabialfalten
und einem Volumenverlust an den Wangen sind dann die Folge. Müdigkeit im Ausdruck und erste Alterszeichen stellen sich langsam ein.
Das Wort Kollagen (auch: Collagen) stammt vom griechischen Wort „kolla“ ab und bedeutet so viel wie „Leim“ oder „Kleber“. Kollagen ist ein Strukturproteinen und
bildet stützendes Gewebe und gibt den unterschiedlichen Strukturen und Zellen ihre Form, Festigkeit und Elastizität. Kollagen und Hyaluron werden oft in der Wirkung verwechselt, sie sind
jedoch sehr unterschiedlich, aber haben dennoch übereinstimmende Effekte. So werden sie beide auf natürliche Weise vom Körper produziert, können große Mengen an Wasser binden und sind essenziell
für ein jugendliches Aussehen der Haut. Ihre Wirkung ist jedoch gänzlich verschieden. Während Kollagen als strukturelles Eiweiß für die Elastizität und Festigkeit der Haut verantwortlich ist,
sorgt Hyaluron, das vor allem wasserbindend ist, für mehr Volumen und einen höheren Feuchtigkeitsgehalt. Wir unterscheiden das strukturelle Lifting vom reinen Volumenlifting in der Praxis.
Oft werden diese Liftings auch miteinander kombiniert, um besonders schöne Effekte zu setzen.
Ein Blick auf die Anatomie unserer Haut ist dabei von entscheidender Bedeutung. Die Oberhaut - auch Epidermis genannt - ist unsere erste Hautschicht, auf die wir
üblicherweise Cremes auftragen, darunter liegt die Lederhaut (Dermis) und dann folgt die Unterhaut. In der Lederhaut, also der mittleren Hautschicht, bildet Kollagen ein dichtes Netz aus
Kollagenfasern, das die Haut stützt. Gemeinsam mit Elastin – einem weiteren körpereigenen Eiweiß – entsteht ein stabiles, aber zugleich elastisches Gerüst. Es erhält die Spannkraft und
Geschmeidigkeit der Haut. Auf diese Weise wirkt ein intaktes und starkes Kollagengerüst der Entstehung von Falten entgegen wie es beim Fadenlifting eingesetzt wird. Reines Kollagen ist immer
tierischen Ursprungs, da Pflanzen das Strukturprotein nicht bilden. Vegetarisches Kollagen gibt es nicht. Jedoch können eine Reihe an Nahrungsmitteln, die reich an Aminosäuren sind, die
Kollagenbildung anregen. Durch eine regelmäßige und ausreichende Zufuhr dieser Lebensmittel kann die körpereigene Kollagensynthese unterstützt werden. Zu den Nahrungsmitteln, die sich positiv auf
die Kollagenbildung auswirken, gehören vor allem tierische Lebensmittel wie Fisch, Fleisch, Eier, als pflanzliche Eiweißquellen sind vor allem Hülsenfrüchte, Getreideprodukte, Nüsse und Samen zu nennen. Ernährung spielt eine gewisse Rolle, um schöne Haut zu
bekommen, da Haut immer von innen über unsere Nährstoffe ernährt wird. Der Faktor Ernährung wirkt jedoch nur fördernd.
Ein schönes Hautbild lässt sich durch die Einnahme von Kollagen in einem gewissen Maße unterstützen, aber Kollagenpulver kann keine strukturellen Liftings wie
Fadenlifting oder hautverjüngenden Liftings wie die PRP-Therapie (Vampire-Lifting) ersetzen, denn oral aufgenommenes Kollagen ist nicht zielgenau auf bestimmte Wunschzonen ausgerichtet. Es trägt
im Allgemeinen zu verbesserter Elastizität und Feuchtigkeit der Haut bei. Kollagenpulver schadet als Nahrungsergänzungsmittel nicht, solange man keine Unverträglichkeiten
aufweist.
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